„Manche leuchten, wenn man sie liest.“ Auf Bücher trifft das im Besonderen zu, denn beim genauen Hinsehen fällt auf: Die Erfahrungen kommen aus dem Leben. Die Autoren erzählen zwischen den Zeilen häufig von ihren eigenen im Leben, gemachten Erfahrungen und von ihrer Sicht auf die Gesellschaft und wie sie wahrnehmen. Diese Erfahrungen leuchten aus den Texten beim genauen Hinsehen heraus und sie ermöglichen eine Identifikation mit den Figuren. Vielleicht verhilft einem das Lesen dann zu einem Erkenntnisgewinn für sein Leben.
Diesen Erfahrungen geht der Literaturgottesdienst auf den Grund. Hier wird ein konkretes Thema anhand von einem bestimmten Buch dargestellt. Dies kann theoretisch aus nahezu allen Genres kommen vom Märchen bis hin zum Historienroman. Dieses Thema begleitet den gesamten Gottesdienst. Diese Form des Gottesdienstes folgt vom Ablauf her in einigen Bereichen den bekannten Gottesdienstabläufen, ist aber doch auch in einigen Facetten anders. Die Perikopenordnung, das heißt die Ordnung für die im Gottesdienst vorgesehenen Texte und Lieder, spielt hier keine Rolle. Stattdessen wählen wir einen biblischen Text aus, der ins Thema passt und dieses aufgreift beziehungsweise eine Horizonterweiterung des Themas darstellt. Die Predigt besteht häufig nicht aus einem einheitlichen Text, sondern lebt von einem bunten Wechsel aus Buchlesung und Dialog. Es werden abwechselnd ausgewählte Abschnitte aus dem ausgewählten Buch und der darauf bezogene Predigttext vorgetragen. Die Predigt findet auch hier in Form eines Austauschs oder alleine statt aber immer mit der vorgetragenen Literatur als Bezugspunkt.
Das Spannende an dieser Form ist, dass hier bekannte oder auch weniger bis gar nicht bekannte Bücher aufgegriffen, natürlich kennengelernt, aber vor allem auch unter einem neuen Blick wahrgenommen werden können.
Wer Interesse hat, an einem oder mehreren der Literaturgottesdienste mitzuwirken und mitzuorganisieren kann sich gerne im ►Pfarrbüro melden.
Dieses Gottesdienstformat gibt es bei uns ab 2022.