Sie wurde dem Heiligen Martin von Tours geweiht. Martinskirchen sind fast immer sehr alte Kirchen. Sie waren meistens Archidiakonatskirchen. Lühnde ist eines der 41 Urarchidiakonate des Bistums Hildesheim. Der Archidiakon war das geistliche Oberhaupt, der Grundherr und Richter der Region. Aus dieser Mutterkirche oder Urpfarrei, zu der auch das Taufrecht gehörte, entstanden die kleinen Tochterkirchen der umliegenden Dörfer, die sich im Laufe der Jahrhunderte abtrennten. Im 13. Jahrhundert gab es schließlich ein dichtes Netz von Pfarrkirchen in Niedersachsen.
Im 12. Jahrhundert gehörten zum Archidiakonat Lühnde die Dörfer Rethmar, Evern, Dolgen, Haimar, Bolzum, Groß und Klein Sehnde, Wassel, Gretenberg, Wehmingen, Wirringen, Wätzum, Ummeln, Groß und Klein Lobke, Bledeln, Hotteln, Gödringen, Lehrte, Ahlten, Höver, Bilm, Ilten, Groß und Klein Algermissen und Bründeln.